Der kaukasische Kreidekreis

Das Stück

von Bertolt Brecht

Im Kaukasus herrscht Krieg. Der Gouverneur wird geköpft, seine Frau flieht und vergisst ihr Kind. Die Magd Grusche findet es und flieht mit ihm in ein abgelegenes Tal, um es vor dem sicheren Tod zu retten. Nach den Mühen der Flucht nimmt sie es als ihr eigenes an. Nach Ende des Krieges will sich die echte Mutter das Kind erstreiten. In der folgenden Gerichtsverhandlung entscheidet der versoffene Richter Adzak, dass die falsche Mutter das Kind behalten kann. Denn: Die Kindern den Müttern, die für es gut sind.

  • Regie Joachim Rathke
  • Ausstattung Kurt Pint
  • Musik Paul Dessau
  • Katrin Weber
  • Es spielen Daniela Dett
  • Nora Dirisamer
  • Bettina Reifschneider
  • Gunda Schanderer
  • Katrin Weber
  • Harald Bodingbauer
  • Matthias Hack
  • Henry Mason
  • Rudi Müllehner
  • Thomas Pohl
  • Tancredi Volpert
  • Wilfried Weilandt
  • Peter Woy
Warning: Trying to access array offset on value of type null in /home/.sites/104/site5827626/web/wp-content/themes/theaterspectacel/template-parts/content-performance.php on line 74

Mit Brechts "Kaukasischem Kreidekreis" übertraf sich das Wilheringer Theaterspectacel selbst. Mit einfachsten Mitteln – zwei Bambusstangen markieren den Gutshof und wir glauben es – ist Joachim Rathke die vielleicht reizvollste Inszenierung im bisherigen oö. Theatersommer gelungen. Voller Witz und Einfallsreichtum erzählt er die Geschichte um die Magd Grusche, die das Kind des gestürzten Gouverneurs vor den Putschisten in ein entlegenes Tal rettet, all das abwechslungsreich, temporeich, spannend und poetisch. Thomas Pohl ist der versoffene Richter Azdak, ein schlitzohriger Paragraphenbieger, gegen den der Dorfrichter Adam in Kleists "Zerbrochenen Krug" ein Ausbund an Gerechtigkeit ist. Und dennoch im entscheidenden Moment über sich herauswächst. Und Gunda Schanderer ist die burschikose Magd Grusche, mehr resolutes Tragtier als gütige Unschuld, mehr störrisch als aufsässig. Ein "Kreidekreis", mit dem sich Wilhering als vielleicht erste Sommerbühnenadresse bestätigt.

Neues Volksblatt, 16. Juli 2005

Das bisher Komödien-verwöhnte Publikum applaudierte heftig. Regisseur Joachim Rathke vermag mit seiner Inszenierung zu rühren und zu berühren, ohne je Peinlichkeit aufkommen zu lassen. Er gestaltet manch Szene mit Heiterkeit, jedoch ohne billige Gags. Thomas Pohl spielt den Richter Azdak als vergnüglichen und gar nicht dummen Saufkopf. Genial ist der vielstimmig- harmonische Chor rund um Katrin Weber und Henry Mason, der auch als Erzähler fungiert. Fassettenreich in ihrer Darstellung als Magd Grusche ist Gunda Schanderer: Eine beachtliche schauspielerische Leistung. Das Stück bedarf eines Schauspielteams, das den Figuren auch in Kürzestauftritten Charakter geben kann. Und es beherrscht diese hohe Kunst ausnahmslos, weshalb hie ein pauschales "Bravo" erlaubt sei.

OÖN, 16. Juli 2005

Einen sommerlichen Leckerbissen hat das theaterSPECTACEL zum 10- jährigem Jubiläum ausgepackt. Futter für Hirn und Sinne, spannend und unterhaltsam. Die Inszenierung von Joachim Rathke ist alles andere als unverbindliches Zuschauervergnügen und dennoch jede Minute ein Genuss: Die Musikarrangements von Katrin Weber und ein perfektes Ensemble, dass die Balance zwischen Ernstem und Heiterem lebt. Zwei gewöhnliche Menschen, die ungewöhnliches leisten: Gunda Schanderer als Grusche und Thomas Pohl als Azdak.

Kronenzeitung, 16. Juli 2005

Termine